Johann W. Mießeler
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zeichnet seit 1976 Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwicklung des Rheinlandes verdient gemacht haben, mit dem Rheinlandtaler aus. Der Taler zeigt das Gesicht der Medusa, eine der sagenumwobenen griechischen Gorgonen (weibliche Schreckgestalten). Insbesondere das ehrenamtliche Engagement, mit dem sich viele Menschen um Belange in der Denkmal- und Bodenpflege, in der Archiv- und Museumspflege, in der Landesgeschichte, für Volkskunde, Mundartpflege und Sprachgeschichte, in der Naturkunde und im Naturschutz kümmern, soll auf diese Weise gewürdigt werden. Dies ist nur ein Auszug aus den Möglichkeiten für die Vergabe der Ehrung.
Hans Gerd Harperscheidt wurde im Mai 2012 mit dem Rheinlandtaler vom Landschaftsverband Rheinland im Bereich der Bodendenkmalpflege ausgezeichnet. Damit würdigte der Landschaftsverband Harperscheidts Engagement bei der Errichtung des Römerkanalsammelbeckens in Eiserfey und der Offenlegung der Aquäduktbrücke zwischen Vollem und Urfey. Beide Denkmäler werden in dieser Schrift näher betrachtet.
Neben den eigentlichen Arbeiten an den römischen Überbleibseln ehemaligen Wasserleitung wurden die Denkmäler mit Schutzbauten versehen, um sie vor Wind und Wetter, aber auch vor räuberischen Denkmalplünderern zu schützen. Außerdem wurde die Umgebung der Denkmäler entsprechend gärtnerisch gestaltet. Hans Gerd Harperscheidt standen jeweils freiwillige Helfer bei den Arbeiten zur Verfügung, die er als ehemaliger Polier sach- und fachgerecht leitete.
Die vorgenannte Auszeichnung war die Krönung für sein jahrzehntelanges Engagement und seine Einsatzbereitschaft in seinem Heimatort.
Neben vielen kleineren Arbeitseinsätzen ist besonders der Bau der Leichenhalle auf dem Friedhof in Eiserfey, die unter seiner Federführung gebaut wurde, erwähnenswert.
Sein Talent als gelernter Former zeigte Hans Gerd Harperscheidt auch auf dem Kunst- und Handwerkermarkt 1992 im Ort, als er das Metallgießen vorführte. In von ihm vorgefertigten Formen wurden Erinnerungsteller aus Aluminium gegossen und an Interessenten verkauft.
Für ihn selbstverständlich, dass der Verkaufserlös in die Ortkartellkasse floss. Nicht unerwähnt bleiben soll seine jahrzehntelange Tätigkeit als sachkundiger Bürger im ehemaligen Ortskartell von Eiserfey, dem er mit Rat und Tat zur Seite stand.
Quellen:
- Homepage LVR, Kultur, Aktuelles und Service, Rheinlandtaler Paul Düster, Foto und Presseportal