Wendelin (lat. Wendelinus, auch Wendalinus, umg. Wendel) ist ein katholischer Heiliger. Der Legende nach soll er im 6. Jahrhundert im Bistum Trier missionierend tätig gewesen sein. Das Grab Wendelins ( † angeblich 617) befindet sich in der Wendalinusbasilika in der nach ihm benannten Stadt St. Wendel.
Wendelin ist der Schutzpatron der Hirten und der Landleute, Bauern, Tagelöhner und Landarbeiter.
Sein Gedenktag ist der 20. Oktober.
Abbild über der Eingangstüre der Kirche in Eiserfey
Man schrieb das Jahr 1733. Damals galt es zu Pfingsten in Eiserfey nicht nur die Herabkunft des Heiligen Geistes, sondern auch ein einmaliges Ereignis in der Kirchengeschichte des Dorfes zu feiern. An diesem Tage wurde das erste Gotteshaus in Eiserfey durch den Abt von Steinfeld, Christian Steinhewer, feierlich konsekriert (geweiht). Obwohl es nur eine bescheidene Kapelle war, erfüllte das neue Gotteshaus die Eiserfeyer mit Stolz. Nunmehr war es nicht mehr notwendig, zum Gottesdienst nach Weyer zu gehen. Alteingesessene wissen, dass der sog. „Kirchenweg“ an der „Pappel“ und an „Böche-Bösch“ vorbei sehr beschwerlich und steil war. Für viele alte Eiserfeyer war dies jedes Mal eine Strapaze.
Da Eiserfey damals nur eine Filialkirche der Kirchengemeinde Weyer war, fiel das neue Gotteshaus auch entsprechend bescheiden hinsichtlich seiner äußeren Maße aus. Der Innenraum maß 5,50 m x 10 m mit insgesamt 40 Sitzplätzen. Nach Norden hin schloss sich eine kleine Sakristei an, deren Eingang hinter dem Hauptaltar lag.
Es liegen keine genauen Angaben darüber vor, wie die Baukosten für die Kapelle finanziert worden sind. Man muss jedoch davon ausgehen, dass der größte Teil durch Spenden der Bevölkerung erbracht worden ist. Darüber hinaus wurden in großem Umfang Hand- und Spanndienste geleistet. So war es nicht verwunderlich, dass die Bauzeit der Kapelle von 1728 bis 1733 dauerte. Einige Jahre nach der Einweihung der Kapelle, und zwar am 28. September 1742, erging dann die Anordnung, an allen Sonn- und Feiertagen die heilige Messe in der Kapelle in Eiserfey zu feiern. 1748 wurde für die Seelsorger ein Haus, das „Pastorat„, für 700 Reichstaler erworben.
Zu den ersten Seelsorgern gehörten:
- Johann Joseph Hoffmann (1755–1798) – Vikar und später Primissarius – Geboren 1725 in Kalten-Reifferscheidt (Pfarre Adenau) – Gestorben 1798 in Eiserfey
- Johann Heinrich Filtz (1798–1855) – Primissarius – Geboren 1779 in Köln – Ab 1807 Pfarrer in St. Jakob in Köln und 1818 Dompfarrer in Köln – Gestorben 1855 in Köln
Das eigene Gotteshaus führte dazu, dass Eiserfey »in rebus temporalibus« (in weltlichen Sachen) am 16.01.1869 von der Mutterkirche in Weyer getrennt wurde und somit eine eigene Verwaltung hatte. 1875 erhielt Eiserfey einen eigenen Kapellenvorstand, was ein Jahr später auch die protokollarische Abtrennung von Weyer zur Folge hatte. Nahezu 40 Jahre später, am 19. Oktober 1914, wurde die endgültige Loslösung von Weyer vollzogen. Mit der Bildung des Rektorats erfolgte die Trennung »in rebus sacris« (in heiligen Sachen) von Weyer und die Erhebung zu einer »quasi Parochia« (fast wie eine Pfarrei). Von 1911 bis 1923, im Zeitraum der Verselbständigung, wirkte als Seelsorger in Eiserfey Rektor Adolf Klein.
Die 200-Jahr Feier 1933
Am 5. Juni 1933, Pfingstmontag, feierte die Kapelle in Eiserfey ihren 200. Geburtstag. Die Feier wurde von der Bevölkerung in verhältnismäßig großem Stil gefeiert. Schon am Freitag vor Pfingsten fand zur Einstimmung und Vorbereitung auf das Fest eine dreitägige Andacht statt. Der damalige Rektor Höhr (Rektor von 1928 bis 1941) beklagte sich über den schlechten Besuch dieser Andachten. Er entschuldigte die mangelnde Teilnahme jedoch damit, dass die Leute „sehr in Feld und Garten beschäftigt sind“. Das ganze Dorf schmückte sich für den Tag der 200-Jahr-Feier. Noch nie soll das Dorf „so fein und sinnig geziert“ gewesen sein. Vor der Kirche und im Kreuzungsbereich der Straße zum Alten Weg in die Hauserbachstraße (damals noch Provinzialstraße) stellte man je einen „viermastigen Triumphbogen“ auf. Es verwundert deshalb auch nicht, dass der Fackelzug am Pfingstsonntagabend unter einer großen Beteiligung der Dorfbewohner und der Ortsvereine stattfand. Die Zahl der Teilnehmer soll so überwältigend gewesen sein, dass der Zug, der sich an der Schule formierte, von dort bis fast zur Provinzialstraße im unteren Dorf (Ecke Vollemer Weg) reichte. Beim Abschluss des Festaktes, der begleitet von Böllerschüssen vor der Kapelle stattgefunden hat, soll die Enge so groß gewesen sein, dass das ebenfalls veranstaltete Feuerwerk nicht richtig zur Geltung kam. Eine fürwahr kaum zu überbietende Beteiligung der Bevölkerung am Geburtstag ihres Gotteshauses.
Am Pfingstmontag wurde die Feier durch zwei Frühmessen (6 und 7 Uhr) eingeleitet. Das Hochamt um 10 Uhr war der Höhepunkt der kirchlichen Feier. Es wurde von Rektor Höhr unter „großer Assistenz“ gehalten, und zwar nahmen Pfarrer Schoenen aus Weyer, Dechant Schrievers aus Eicks, Pfarrer Harff aus Mechernich, Pater Kordendick aus Vussem und Pfarrer Fredloh aus Harzheim an der Messfeier teil. Außerdem sang der Kirchenchor unter Lehrer Grounewald eine dreistimmige Messe. Um für die Besucher mehr Platz zu erhalten, hatte man die Kommunionbank entfernt. Schon vor der Messe hatte sich die Dorfbevölkerung gemeinsam mit dem Tambourkorps, der Musikkapelle sowie dem Gesang und dem Turnverein an der Gaststätte Walber (heute „Zur Römerstube“) zu einem Festzug vereinigt. An der „Gaststätte Sistig“ (heute „Feytal“) schlossen sich dem Festzug noch das Festkomitee, weltliche Behördenvertreter, Kirchenvorstand, Blumenmädchen, weiß gekleidete Spaliermädchen, Kriegsmarine, SA (Sturmabteilung; militärische Gliederung der Nationalsozialisten) und Stahlhelm (soldatische Verbindung nach dem 1. Weltkrieg) an. Nach dem Hochamt ging es in gleicher Formation zurück zum Saale Sistig, wo der weltliche Festakt stattfand. Im Verlauf dieser Feierstunde, die von Chorgesang und Musikvorträgen umrahmt wurde, hielten Rektor Höhr, Dechant Schrievers und Pfarrer Klein Ansprachen.
Erwähnenswert von dieser 200-Jahr-Feier ist folgendes:
- Von den Zivilbehörden in Zingsheim (Bürgermeister) und Schleiden (Landrat) war trotz Einladung niemand erschienen. Den Chronisten veranlasste dies zu der Bemerkung: „Sowohl Zingsheim wie auch Schleiden haben die Wellen der Revolution fühlen müssen. Bürgermeister Becker wurde schon ganz früh in der Zeit der Bewegung seines Amtes enthoben, und der Lehrer, Herr Rothkranz, zum Kommissarischen Bürgermeister ernannt. Der Landrat Graf von Spee wurde erst später, zu Ende des Jahres 1933, abgetan.“
- Es wurde allenthalben bedauert, dass nur wenige frühere Rektoren aus Eiserfey zu der 200. Geburtstagsfeier der Kapelle gekommen waren.
- Pfarrer Harff aus Mechernich versprach, „beim Legen des Grundsteines (für den Kirchenerweiterungsbau) auch wieder zum Kaffee kommen zu wollen“.
Außerdem trugen 3 Mädchen in Versform einige grundsätzliche Gedanken zu dem Thema „Unser Kirchlein – 200 Jahre alt“ vor. Zwei Zeilen daraus erscheinen es wert, an dieser Stelle wiedergegeben zu werden:
„Durch Macht zum Lichte, mit Gott für Gott! So soll´s auch fürder bleiben!
Mag auch das Satans böse Macht, ihr Höllenwesen treiben!“
Nach dem Festakt wurden die Geistlichen mit Musik in das Pfarrhaus zurückbegleitet. Hier fand ein „einfaches“ Mittagsessen statt – so war es zumindest in dem Einladungsschreiben zu lesen. Die Bewirtung der Gäste im Pfarrhaus lag in den Händen des Inhabers des Bahnhotels in Euskirchen. Da dessen Frau „mit einem Diener und einer Gehülfin“ selbst anwesend war, ist es selbstverständlich, dass „alles gut und flott zur Befriedigung von allen voranging“. Mit dem Mittagsmahl im Pfarrhaus fand das 200-jährige Jubiläum seinen Abschluss. Die Chronik weiß zu berichten, dass von dem Ereignis auch Berichte in den Tageszeitungen erschienen und es „bis in die fernsten Gegenden der Provinz verbreitet“ haben.
Die neue Kirche
Der Bauzustand der Kapelle verschlechterte sich in den rund 180 Jahren ihres Bestehens zusehends. Weiterhin vergrößerte sich die Bevölkerung von Eiserfey. Es waren ca. 400 Bürger im Dorfe und davon rund 100 Kinder. Um mehr Platz zu schaffen, wurden die Seitenaltäre entfernt. Trotzdem war es so eng, dass die überwiegende Zahl der Männer und Jungmänner sonntags während des Gottesdienstes vor der Kapelle stehen musste. Schließlich wurde von dem damaligen Rektor Adolf Klein der sogenannte »Wendelinus-Bauverein« gegründet, um eine neue Kirche zu bauen. Es gelang dem Verein in kurzer Zeit ein Baukapital von 70.000 Mark zusammenzubringen, sodass die Pläne für den Neubau eines Gotteshauses schon konkrete Formen anzunehmen schienen. Leider wurden die Neubauplanungen durch die Ereignisse des Ersten Weltkrieges durchkreuzt, da die gesammelten Gelder für Kriegsanleihen zur Verfügung gestellt werden mussten. Wenn auch nach dem Krieg noch die Hoffnung bestand, das Baukapital zurückzuerhalten, so wurde diese durch die Geldentwertung im Jahre 1924 zunichtegemacht. Nach der Währungsreform waren im Kirchenbaufonds nur noch rd. 1.000 Reichsmark. Damit war der Neubau einer Kirche in Eiserfey vorerst gescheitert.
Erst nachdem Rektor Wilhelm Höhr 1928 die Seelsorge übernommen hatte, war eine Wende zum Besseren eingeleitet. Ihm gingen die Verhältnisse sehr zu Herzen. Im März 1932, also rund 1 Jahr vor dem 200. Geburtstag, fasste man den Entschluss, eine neue Kirche zu bauen. Als Architekt wurde H.Jülich aus Sindorf gewonnen. Das endgültige Aussehen der neuen Kirche wurde nach mehreren Entwürfen schließlich auch von der bischöflichen Behörde genehmigt.
Die Verwirklichung des Neubauvorhabens war nunmehr in erster Linie ein Finanzierungsproblem. Die endgültigen geplanten Kosten beliefen sich schließlich auf 26.000 Reichsmark. Darin enthalten waren 19.000 Reichsmark für die Lohn- und Materialkosten und Leistungen aus Hand- und Spanndiensten in Höhe von 7.000 Reichsmark. Diese für Eiserfeyer Verhältnisse ebenfalls noch enorme Summe konnte schließlich durch Kirchenkollekten, Hauskollekten und Darlehen finanziert werden. Die Kirchenkollekte verlief entgegen der heutigen Praxis völlig anders ab, und zwar wurden in allen Kirchen des Bistums Aachen Kollekten für den Neubau der Kirche in Eiserfey abgehalten.
Mit Hilfe dreier Kollekten, die insgesamt 11.245,- Reichsmark erbrachten und Darlehen von 10.000,- Reichsmark konnte die Finanzierung des Baues sichergestellt werden. Mit den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau der Kirche wurde am 13. Juli 1934, mit der Ausstellung der Baugenehmigung, begonnen.
Mit den Bauarbeiten wurde Maurermeister Christian Wassong aus Weyer beauftragt. Am 12.08.1934 war die Grundsteinlegung. Als Grundstein wurde ein rötlicher Kalksandstein verwendet, der ursprünglich als Teil der dritten Station an dem Kirchweg von Eiserfey nach Weyer stand. Nach Zerstörung der Station im 1. Weltkrieg lagen die Steinblöcke zerstreut in der Gegend. Einen dieser Steinblöcke haben die Eiserfeyer als Grundstein behauen.
Die Feier der Grundsteinlegung fand sonntagnachmittags statt. Zunächst wurde der mit Blumen geschmückte Grundstein mit Musikbegleitung und unter dem Hall von Böllerschüssen auf einem „schön geschmückten Pferdewagen durch das ganze Dorf gefahren, von einer großen, freudig bewegten Volksmenge begleitet“. An der Grundsteinlegung nahmen wiederum eine Reihe von Priestern – ehemalige aus Eiserfey und aus den Nachbargemeinden – sowie die Vertreter der Zivilbehörden teil.
Die Weihe des Grundsteins wurde durch Dechant A.Schrievers, Pfarrerzu Eicks, vollzogen. Die in den Grundstein eingeschlossene Urkunde war in lateinischer Sprache auf Pergament geschrieben worden. Den Text verfasste Rektor Höhr und Pfarrer Fredloh aus Harzheim und beschreibt in Grundzügen die Geschehnisse von der Planung bis zur Grundsteinlegung des neuen Kirchenbaus. Eingelassen wurde der Grundstein im östlichen Mauerwerk und ist bis heute dort sichtbar.
Am 16.10.1934 konnten die Zimmererarbeiten am Dach abgeschlossen werden. Da die Einweihung für den 21. Oktober 1934 vorgesehen war, blieb für den Dachdecker keine Zeit mehr, das Dach ordnungsgemäß einzudecken. Man behalf sich deshalb damit, dass noch am Samstag vor der Einweihung auf dem Dach Asphaltbahnen angebracht wurden. In der Nacht zum Sonntag wurde noch eine provisorische Notbeleuchtung in der Kirche installiert.
Unter diesen denkbar ungünstigen Bedingungen wurde am Kirmessonntag, dem 21. Oktober 1934, die neue Kirche in Eiserfey eingeweiht. Dieser Tag war gleichzeitig das Patrozinium, also das Fest des Kirchenpatrons, des hl. Wendelin. Vor der Benediktion (Segnung) der neuen Kirche wurde eine Messe in der Schule abgehalten. Um 10:00 Uhr begann pünktlich die Benediktion. An der Einweihung nahmen außer Rektor Höhr Dechant Schrievers, Pfarrer Fredloh aus Harzheim und Pfarrer Klein sowie ein Pater aus Vussem teil, der die Festpredigt hielt. Die einfache Feier wurde umrahmt durch den Kirchenchor aus Harzheim. Eine Festandacht, die nachmittags gehalten wurde, schloss die Einweihungsfeier ab. Unmittelbar nach der Einweihungsfeier wurden als erstes Brautpaar in der neuen Kirche Klara Vogelsberg und Arnold Mastiaux getraut.
Mit der Einweihung war die Erweiterungsmaßnahme noch längst nicht abgeschlossen. Neben der Fertigstellung des Daches mussten auch noch Maurerarbeiten am Turm durchgeführt werden. Am 14.12.1934 beendeten die Dachdecker ihre Arbeit. Über dem neuen Turm wurde ein Kreuz angebracht, welches eine aus Kupferblech geschnittene Figur des hl. Wendelin überragt. Bis Pfingsten 1935 war zwar ein großer Teil der Arbeiten im Innern der Kirche erledigt. Dennoch waren Restarbeiten auszuführen, die endgültig am 27.06.1935 beendet wurden.
Ein Jahr nach der Einweihung wurde vor der Kirmes 1935 der Hauptaltar geliefert. Bis dahin war im Inneren die Orgelbühne erstellt, auf der Männer- und Frauenseite der Fußboden mit einfachen Brettern versehen und auch der Predigtstuhl fertiggestellt. Nachdem am 05.02.1936 der Beichtstuhl aufgestellt wurde – gespendet von einem Amtsgerichtsrat aus Rheinbach – war der Erweiterungsbau der Kirche in Eiserfey rund eineinhalb Jahre nach der Einweihung abgeschlossen. Obgleich der Zweite Weltkrieg nicht ganz spurlos an der Eiserfeyer Kirche vorbeiging, hielten sich die Schäden in Grenzen. Am stärksten war das Dach in Mitleidenschaft gezogen worden. Es war deshalb nach dem Kriege eine vordringliche Aufgabe, das Kirchendach zu sanieren. 1946 erhielt die Kirche ein neues, schiefergedecktes Dach.
Schon in der Zeit des Erweiterungsbaues um 1935 hatte Rektor Höhr sich bemüht, für Eiserfey statt des vorhandenen Harmoniums eine Orgel zu beschaffen. Diese Bemühungen scheiterten jedoch wegen der allerorts fehlenden Finanzierungsmittel. Erst unter Rektor Leugering (1947 – 1957) schaffte man es, 1956 das alte Harmonium durch eine elektrische Pfeifenorgel zu ersetzen. Die Orgel wurde über dem rechten Eingang im hinteren Bereich der Kirche angebracht. Die Kosten für die Orgel in Höhe von rd. 8 000 DM waren fast ausnahmslos von der Dorfbevölkerung in regelmäßigen Haussammlungen gespendet worden. Am Kirmessonntag 1956, also 22 Jahre nach der Einweihung der neuen Kirche, erfolgte die Einweihung und Inbetriebnahme der Orgel. Im Jahre 1963 wurde schließlich zur Beheizung der Kirche eine Ölheizung eingebaut. Nachteil war jedoch die starke Staubaufwirbelung und damit Verschmutzung des Innenraums. 1966 musste schließlich renoviert werden. Der Innenraum wurde in schlichtem Weiß gehalten, die Rundbogen farblich abgesetzt. Weiterhin wurden der Predigtstuhl und die Kommunionbank herausgenommen. Der Innenraum erschien nun freundlicher und heller. 1973 endlich erhielt die Kirche ihren heutigen Außenputz, der schon bei der Planung angedacht war.
Die Kirchenglocken
Im Jahre 1787, also erst 54 Jahre nach der Einweihung, erhielt die Kapelle in Eiserfey ihre erste Wendelinus-Glocke. Vermutlich reichten die Spenden nicht aus, denn immerhin hatte man schon den Ankauf des Pfarrhauses, 1751 dessen Renovierung sowie den Bau eines Stalles und den Ankauf eines Gartens bezahlen müssen. Diese Glocke ließ bis 1942 ihre helle Stimme durch das Feytal erklingen. Da sie einen Sprung hatte, wurde sie schließlich nach dem Krieg abgehängt. Ersetzt wurde sie durch eine eiserne Glocke, die aber wegen ihres blechernen Klanges niemanden erfreute. Zur Kirmes 1958, gleichzeitig auch der Tag der Kirchweihe und das Fest des Schutzpatrons, erhielt die Kirche schließlich die neue Wendelinus-Glocke. Sie wurde in der Glockengießerei Mark in Brockscheid bei Daun hergestellt. Die Glocke hat einen Randdurchmesser von 81,2 cm, ein Gewicht von 350 kg und den Schlagton h1.
Eine zweite Glocke musste im Ersten Weltkrieg abgegeben werden und wurde für Rüstungszwecke umgeschmolzen. Für sie wurde im Jahre 1929 eine Ersatzglocke beschafft, die der heiligen Barbara geweiht wurde. Die heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute.
Eine Fotogalerie der Kirchenfenster ist hier einzusehen.
Erläuterungen
- Vikar: Nach seiner Priesterweihe wird ein Priester in der römisch-katholischen Kirche Vikar oder auch Kaplan bezeichnet. Er trägt in dieser Zeit noch keine alleinige Verantwortung für die Pfarrei und ist einem Pfarrer unterstellt.
- Primissarius: Als Frühmessner oder Frühmessherr (lateinisch Primissarius) wurde ein katholischer Priester bezeichnet, der als Inhaber einer aus Stiftungserträgen finanzierten Pfründe zum regelmäßigen Zelebrieren der Frühmessen vor Arbeitsbeginn der Bevölkerung verpflichtet war. Mancherorts gehörte ein eigenes Wohnhaus für den Frühmessner zur Pfründe.
- Rektor: Ein Priester, der als Leiter einer Kirche fungiert, die nicht Pfarr- oder Klosterkirche ist und keinen Anspruch auf dauernde Einkünfte aus Kirchenvermögen (Pfründe) hat.
Quellen:
- Gerd Nöthen auf der Arbeit Erwin Mießeler, Eiserfey, 1983, Festschrift „250 Jahre St. Wendelin Eiserfey“
- Niederschriften/Fundus der katholischen Kirche Eiserfey
- Recherche der ersten Seelsorger, von Dr. Rolf Steinberg
- Der Weltklerus in den Kölner Erzbistum-Protokollen, 1Bd., Spalte 476 sowie HSta, Bd.2
- Fotos/Postkarten: Bürger des Dorfes sowie Fundus kath. Kirche Eiserfey
- Wikipdedia, GenWiki
- Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V., Grundriß u Kirchenfenster