Der heutige TSV Feytal kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Der Grundstein wurde bereits 1912/20 durch den Turnverein »Einigkeit Eiserfey« und den »SV Vussem« gelegt.
An die Gründung des Turnvereins »Einigkeit Eiserfey« am 12. Mai 1912 schloss sich 1920 die Anschaffung der ersten Vereinsfahne sowie die Gründung eines Spielmannszuges und einer Ringermannschaft innerhalb des TV an.
Mitte der 20er Jahre entstand der Fußballclub »DJK Eiserfey«. Nach dem 2. Weltkrieg, 1945, gründete sich als 2. Sportverein die »Spielvereinigung Fortuna 45«, die am 18. Mai 1946 eine Damenhandballmannschaft ins Leben rief, welche jedoch nur 3 Jahre existierte. 1948 schlossen sich die beiden Eiserfeyer Vereine zusammen und traten fortan unter dem Namen »Turn- und Sportverein 1912 Eiserfey« auf, der 1951 seine Eintragung ins Vereinsregister erfuhr. Der erste Erfolg stellte sich am 3. Juli 1949 im Aufstiegsspiel gegen Urft ein, wodurch der TuS Eiserfey in die 1. Kreisklasse aufstieg. Stolz blickt man in den 50er Jahren auf 4 Mannschaften im Senioren- und Jugendbereich zurück. Einige dokumentarische Ereignisse: 1953 Kreispokalsieg der Schülermannschaft gegen Kall und Gewinn des Wilhelm-Müller-Pokals für die Senioren. 1956 wiederholte die Jugend ihren Pokalerfolg durch 2 : 1 gegen Gemünd. Kreismeister der 1. Kreisklasse wurde der TuS Eiserfey in der Spielzeit 1958/59 auf dem 1957 neu angelegten Aschenplatz in Eiserfey. Bis 1967 spielte man in der 1. Kreisklasse, musste jedoch in diesem Jahr absteigen.
1968 wurde erstmalig über die Gründung einer Spielgemeinschaft mit den umliegenden Dörfern nachgedacht. Hier fand man offenes Gehör bei dem 1920 gegründeten SV Vussem, der ebenfalls wie der TuS Eiserfey über eine Turner- und Ringermannschaft verfügte. Dieser Zusammenschluss fand in der Spielzeit 1970/71 statt. Die Chronik des SV Vussem liest sich wie folgt: Gründung 1920. 1926 gewinnt man die erste Kreismeisterschaft gegen Scheven. 1937 holt man erstmalig den Kreispokal nach Vussem im Spiel gegen Mechernich. Eine Damenhandballmannschaft gründet sich 1946. Der SV Bergheim tritt 1956 dem SV Vussem bei, mit dem man dann ab 1958 auf dem neuen Sportplatz in Vussem auf Punktejagd geht. Die A-Jugend wird in der Saison 1958/59 Kreismeister, was die 7er-Schülermannschaften in den Jahren 1962 und 1963 folgen lassen. 1969 steigt die 1. Mannschaft im Spiel gegen Olef II in die 1. Kreisklasse auf. Wie schon erwähnt fusionierte man 1970 mit dem TuS Eiserfey. Gemeinsam startete man mit 8 Fußballmannschaften, einer Judo- und einer Gymnastikabteilung unter dem Namen »TSV Feytal« in die Saison. 1977 gesellt sich noch die Tennisabteilung, die auf 3 Tennisplätzen ihrem Hobby nachgeht, dazu. 1978 entstand in Eigeninitiative unser Sportheim.
Ebenfalls 1978/79 stieg die 3. Mannschaft in die 2. Kreisklasse auf. 1980/81 wird die Mannschaft Vizemeister in der1. Kreisklasse, die man jedoch nach der Spielzeit 1984/85 verlassen muss. (Auszug aus der Festschrift der 1125 Jahrfeier)
In der Saison 1986/87 schaffen die Fuß- baller den Doppelaufstieg, die 1. in die Kreisliga A und die 2. Mannschaft in die Kreisliga B. Trainiert wird die 1. Mannschaft von Peter Kurth, die treffsichersten Spieler Werner Bruns (26 Tore) und Achim Feyen (18 Tore) tragen maßgeblich zum Erfolg bei. In der Spielzeit 1988/89 gelingt dem Team der bisher größte Erfolg des Vereins: souveräner Kreismeister des Fußballkreis Schleiden und der damit verbundene Aufstieg in die Bezirksliga.
Die tollen Leistungen werden bereits im Winter 1988 durch die Wahl zur Mannschaft des Jahres von den Leserinnen und Lesern der »Kölnischen Rundschau« honoriert. In der Bezirksliga präsentiert sich der TSV kämpferisch, jedoch steigt man leider nach nur einem Jahr wieder ab. Die folgenden zwei Spielzeiten beendet die »Feytaler-Elf« auf den Plätzen 8 und 6 der Kreisliga A. Die gute Jugendarbeit zahlt sich zu Beginn der 90er Jahre aus. Die A-Jugend gewinnt das Double und verteidigt im nächsten Jahr den Kreismeistertitel. In der darauffolgenden Saison spielt die A-Jugend in der Bezirksliga.
In der Saison 1992/93 kommt es bei der 1. Mannschaft zum Trainerwechsel. Erich Wahlen erreicht in seinem ersten Jahr als Spielertrainer den 2. Platz und im darauffolgenden Jahr den 11. Platz. Zu Beginn der Saison 1994/95 übernimmt Winfried Kolster das Ruder bei der Ersten. Seiner Mannschaft gelingt direkt der Einzug ins Pokalfinale, welches 0:1 gegen den Favoriten aus Kall verloren geht. Kolster bleibt bis Sommer 1997 Trainer und belegt die Platzierungen 10, 7 und 10. Zur Saison 1997/98 übernimmt Manfred Knie das Zepter der 1. Mannschaft und am Ende der Saison springt der 12. Platz dabei heraus. In der darauffolgenden Saison kommt es zu einem großen personellen Umbruch, welchen das Team nicht verkraften kann. Schon während der Saison kommt es zum Trainerwechsel und das Gespann Kalle Krings, Falk Lodzinski übernehmen bis Saisonende. Trotz einer Aufholjagd am Ende der Saison, reicht es nicht zum Klassenerhalt. Es passt ins Bild, dass zwei ehemalige Feytaler (Schilles, Wetschorek) für ihre neuen Vereine (Nöthen, Mechernich) treffen und somit am letzten Spieltag den Abstieg in die Kreisliga B besiegeln. In der Saison 1999/00 richtet das neue Trainer-Duo Hans-Dieter Quednau und Falk Lodzinski mit der Kaderzusammenstellung von Beginn an alles auf den direkten Wiederaufstieg aus. Viele ehemalige Feytaler-Jungs kommen zu ihrem Heimatverein zurück und werden souverän Staffelsieger der Kreisliga B. Beste Torschützen dieser Elf sind die beiden Rückkehrer Thomas Wetschorek (18 T) und Helmut Schilles (15 T). In der darauffolgenden Saison übernimmt Winfried Kolster erneut das Traineramt beim TSV. Unterstützt wird er von Falk Lodzinski. In den Jahren bis 2005 zählt der TSV durchgehend zu den Meisterschaftsfavoriten. Der Traum vom Meistertitel bleibt letztendlich unerfüllt.
So belegt das »Kolster-Team« die Plätze: 3, 6, 3, 5 und 7.
Im Sommer 2005 legt Kolster das Amt nieder und Kurt Quednau übernimmt zu Beginn einer sehr wichtigen Saison. Die beiden Kreisligen A des Kreises Euskirchen werden zusammengelegt. Aus diesem Grund ist für den direkten Klassenerhalt oder zum Erreichen der Relegation eine gute Platzierung notwendig. Am Ende der Saison springt der 7. Platz der Kreisliga A2 heraus, was bedeutet, dass man zwei Relegationsspiele gegen TUS Chlodwig Zülpich absolvieren muss. Hin- und Rückspiel werden von mehreren hundert Zuschauern beider Vereine verfolgt. Da sich die Teams im ersten Duell 1:1 trennen, kommt es im Rückspiel zum absoluten Finale, welches spannender nicht verlaufen könnte. Die Elf vom TSV liegt kurz vor Schluss mit 0:1 zurück, doch dann sorgt Mirko Lepartz mit einem furiosen Doppelschlag für den viel umjubelten Sieg der Heimelf. Dem großartigen Sieg folgt eine unvergessliche Klassenerhalts-Party.
Leider ist die Zugehörigkeit zu der nun eingleisigen Kreisliga A nur von kurzer Dauer, denn am Ende der Spielzeit 2006/07 reicht es für die „Quednau-Elf“ nur zum 14. Tabellenplatz und dieser hat den Gang in die Kreisliga B zur Folge. Zur Saison 2007/08 tritt Winfried Kolster zu seiner dritten Amtszeit beim TSV Feytal an. Die Saison steht unter der Überschrift des Umbruchs. Junge Spieler werden herangeführt und Neuverpflichtungen integriert. Es gelingt der 5. Platz mit 45 Punkten. In der darauffolgenden Saison hat sich die Mannschaft gefunden und folglich überzeugt das Team über die gesamte Saison hinweg. Am Ende steigt man als 1. mit 59 Punkten in die Kreisliga A auf. Die treffsichersten Spieler sind Marcel Lenicker und Michael Mertes mit jeweils 15 Toren.
2009 schließt sich der TSV Feytal mit Concordia Weyer zu einer Spielgemeinschaft zusammen, um zwei Mannschaften im Spielbetrieb halten zu können. Diese Kooperation besteht bis heute erfolgreich. In der ersten Kreisliga A-Saison erreicht man den 11. Platz. Im Sommer 2010 wird die A-Jugend unter Leitung von Dennis Mießeler Kreismeister. In der Spielzeit 2010/11 spielt man nach eine soliden Hinrunde plötzlich gegen den Abstieg. Es kommt zum Trainerwechsel. Thomas Quandt übernimmt im Frühjahr, führt sein Team auf den 13. Tabellenplatz und zum Klassenerhalt mit 29 Punkten. Man fühlt sich an einen Schleudersitz erinnert, wenn man die Liste der Trainer aus der Saison 2011/12 betrachtet. Thomas Quandt, Christian Wagner, Peter Decker, Markus Rügler mit Wilfried Hamacher schaffen es trotz aller Mühen nicht, den TSV in der A-Liga zu halten. Am Ende steigt das Team mit 27 Punkten in die Kreisliga B2 ab. Viele Spieler hören auf oder wechseln den Verein, mit der Folge, dass die Feytaler um die Trainer Wilfried Hamacher und Michael Mertes den Klassenerhalt im Jahr 2013 als Erfolg feiern können.
In der Saison 2013/14 erreicht die Mannschaft unter der Führung von Dirk Kabrowiak und Michael Mertes den 7. Platz. Durch großes Engagement der Spieler, des Vorstands und einiger Sponsoren werden in diesem Sommer das Sportheim und die Spielerkabine modernisiert. In der nachfolgenden Saison gibt Kabrowiak sein Amt auf. Christoph Hamacher und Stephan Kolvenbach übernehmen bis zur Winterpause. Nach der Pause wird Sebastian Reisenauer Trainer und bringt einige neue Spieler (Rückkehrer) mit an den Veybach. Der Klassenerhalt kann gesichert werden und neue Ziele werden angestrebt. Reisenauer baut eine schlagkräftige Mannschaft auf, sodass sie vom ersten bis zum letzten Spieltag die Tabelle der Kreisliga B2 anführt und mit 76 Punkten ins Oberhaus des Kreisfußballs zurückkehrt. Der TSV-Stürmer Thomas Valtinke wird von den Leserinnen und Lesern der »Kölnischen Rundschau« zum Sportler des Jahres 2015 im Kreis Euskirchen gewählt. Bester Torschütze der Saison ist Kevin Murk mit 30 Toren.
Die Hinrunde der Saison 2016/17 zeigt, dass der TSV Feytal in der Kreisliga A angekommen ist und der 3. Platz zur Winterpause belegt die tolle Leistung und die attraktive Spielweise der Mannschaft. Das langfristige Ziel sollte sein, sich wieder in der Kreisliga A dauerhaft zu etablieren.
Ein ganz besonderer Erfolg sei hier noch zu erwähnen, mit Georg Dardenne stellte der TSV Feytal den ersten Bundesligaschiedsrichter des Alt-Kreises Schleiden. Besonders stolz ist der TSV Feytal darauf, dass Bettina Wiegmann auf dem Aschenplatz in Eiserfey den Spaß am Fußballspiel entdeckte und bis heute als Zuschauerin dem Verein die Treue hält.
Für das Jahr 2017 stehen bedeutsame Veränderungen an, denn der heimische Aschenplatz in Eiserfey wird einem Rasenplatz und einem Trainingsplatz weichen. Mit dieser Baumaßnahme rüstet sich der TSV Feytal für die Zukunft und bietet dann den Spielern von klein bis groß beste Bedingungen für Training und Spiel.
Quelle:
Gastautor Stephan Kolvenbach
Materialsammlung Jörg Lodzinski