Man schrieb das Jahr 1912 als zwanzig sportbegeisterte junge Männer den Turnverein „TV Einigkeit Eiserfey“ gründeten und somit die Grundlage für den heutigen Sportverein „TSV Feytal“ legten. In den späteren Jahren, vor dem Ersten Weltkrieg, wurde Ringen als neue Sportart eingeführt. Das Ringen war Bestandteil der Turnfeste, die traditionell Pfingstmontag abgehalten und auf der Wiese gegenüber der Gaststätte Walber (heute „Zur Römerstube“) stattfanden. Die Gewinner konnten sich auf Sachpreise wie Kuchen, Töpfe, Milchkannen oder Hasen freuen. Zum Team der Eiserfeyer gehörten Peter Braf, Peter Harperscheidt, Wilhelm Hamacher, Heinrich Hamacher, Wilhelm Mießeler, Peter Esser, Johann Groß und Theo Mießeler. Gekämpft wurde gegen die Ringer aus Wißkirchen, Kirchheim, Zülpich-Hoven, Firmenich-Obergartzem, Roggendorf, Strempt, Kall, Scheven und Lückerath.
Auch nach Kriegsende gab es zunächst keine Meisterschaftsrunde bei den Ringern. Jüngere Leute stießen zur Riege wie Ernst Nöthen, Michael Sistig, Peter Höschler, Karl Frings, Josef Frings, Hans Raetz, Erich Nöthen, Willi Quednau, Günter Besten, Josef, Johann und Jakob Hochgürtel, Heinz-Willi Hamacher und Arnold Schmitz. Man fuhr sogar bis nach Euskirchen, um die begehrten Sachpreise – vier Stück waren bei jedem Turnfest für die Eiserfeyer drin – zu ergattern. Besonders spannend ging es zu, wenn Peter Braf gegen die Kirchheimer Kämpfer Schwarz oder Jonas anzutreten hatte. Meistens legte der TuS-Ringer seine Gegner mit dem Ausfallgriff aufs Kreuz. Beim Turnfest in Roggendorf gelang es Michael Sistig, den damals kaum zu schlagenden Spitzenringer Maus aus Zülpich-Hoven zu besiegen.
1948 fusionierte die „TV Einigkeit“ und somit auch die Ringermannschaft mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Eiserfeyer Fußballverein „Sportvereinigung Fortuna 45“. Der neue Verein hieß nun „Turn und Sportverein 1912 Eiserfey“, kurz TuS. Nach dem Zusammenschluss hatte sich der Verein mit Georg Pulheim einen namhaften Trainer an Land gezogen. Der erfahrene Ringer war nicht nur nominiert für Olympia 1936 in Berlin, sondern hatte auch fünf deutsche Meistertitel errungen. Familienmitglieder der Bäckerei Sistig sowie Vereinsmitglieder, die in Köln arbeiteten, hatten die Kontakte zu Pulheim geknüpft und ihn bewogen, die TuS-Riege ehrenamtlich zu betreuen. Trainiert wurde einmal pro Woche im Saal der Gaststätte Walber (heute „Zur Römerstube“) und dann ab Mitte der 1950er Jahre im Saal der Gaststätte Joh. Sistig, genannt bei „Jumbo“ (heute „Feytal“). Gerungen wurde nicht nur auf den eigenen Turnfesten und den Festen befreundeter Vereine, sondern auch zu besonderen Anlässen wie zum Beispiel der Dorfkirmes oder bei Veranstaltungen in der Kakushöhle.
Auf der Generalversammlung des Kreisverbandes der Schwerathletik am 13. September 1952 wurde der TuS schließlich, bis dato als einziger Verein im damaligen Kreis Schleiden, in den Schwerathleten-Verband Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Nun kämpften die Eiserfeyer in der Kreisliga Bonn-Euskirchen-Siegburg um die Meisterschaft. Die erste Runde wurde am 25. Oktober 1952 in Eiserfey zum Auftakt der Kirmes, des Patronatsfest des hl. Wendelin, ausgetragen. Nach dem Herausholen der Kirmes, dem Festzug durchs Dorf und bevor das Tanzbein geschwungen wurde, starteten um 20:00 Uhr im Saale der Gaststätte Joh. Sistig die Ringkämpfe. Es standen 8 Kämpfe gegen den Godesberger Kraftsportverein an, die schließlich auch den Gesamtsieg errangen. Der Sieg beim Rückkampf am Samstag, dem 13. Dezember 1952 in Godesberg ging mit 5:3 Punkten wiederum an die Godesberger. Für Eiserfey konnten Josef Frings, Erich Nöthen und Günter Besten Punkte erringen. Nach den Kämpfen erlebten die Sportler noch einige gemütliche Stunden im Godesberger Vereinslokal. Mit ihrem Nationallied, dem zum „oh du mein Feybachtal“ umgetexteten Lied „Zillertal“, kehrten die Eiserfeyer dann zu später Stunde zurück. Zum festen Stamm der Mannschaft waren Hermann Mastiaux, August Hommel, Heinz Mießeler und Christian Golbach hinzugekommen.
In der Ringer-Liga mussten die Eiserfeyer weite Fahrten zu Wettkämpfen nach Duisdorf, Beuel, Kessenich, Kirchheim, Godesberg, Mülheim, Worringen und Oberforstbach in Kauf nehmen. Dennoch mischte der TuS dank seiner Spitzenleute Josef Frings, Peter Höschler und Josef Hochgürtel immer im oberen Drittel der Tabelle mit. Vor den Kämpfen mussten einige Ringer „Gewicht machen“, um in der jeweiligen Klasse zugelassen zu werden. Dann stand vor dem betreffenden Wochenende eine „Null-Diät“ auf dem Speiseplan, um auch noch das letzte überflüssige Gramm herunter zu bekommen.
Durch die weiten Fahrten, aber auch wegen des fehlenden Nachwuchses – der Fußball war zur führenden Sportart geworden – schlief der Ringersport im Verein nach einigen erfolgreichen Jahren allmählich ein. Lange Zeit hatten Willi Hamacher, besser bekannt als „Ecke Vatte“, Hans Raetz und Rektor Leugering die Ringerabteilung durch ihr Engagement am Leben erhalten.
Außerdem gehörten noch dazu: Peter Braf, Arnold Schmitz, Hermann-Josef Mastiaux, Erich Nöthen, August Hommel, Heinz Mießeler, Christian Golbach. Vereinsvorsitzender zu dieser Zeit war Wilhelm Hamacher.
Quellen:
- Gastautor Gerd Nöthen
- Dieser Beitrag basiert auf der Festschrift 75 Jahre „TSV Feytal 1912/20 e. V.“ von 1987
- Mündliche Überlieferungen der Dorfbevölkerung und der ehemaligen Ringer Josef Frings, Josef Hochgürtel und Erich Nöthen
- Eifeler Volkszeitung 1952
- Wikipedia