Über viele Jahre hinweg konnte der TSV Feytal 1912/1920 e.V. im Jugendfußball den „Kindern vom Lande“ eine Möglichkeit bieten sich sportlich zu betätigen. Mit Stolz konnte man behaupten, dass es immer wieder Mannschaften gab, die auf Kreisebene gute Leistungen erzielen konnten. Doch auch vor dem Fußball machte die Verschiebung der Interessenslagen bei Kindern und Jugendlichen nicht halt, sodass es immer schwerer wurde die Sollstärken einer Fußballmannschaft zu erfüllen. Teilweise waren die Kinder in mehreren Mannschaften aktiv und mussten manchmal sogar zweimal am Tag auf den Platz. Es taten sich immer mehr Lücken auf und es wurde Jahr für Jahr ein Kampf die Mannschaften ins Ziel zu bringen. Das dies nicht lange gut gehen konnte war klar und da es bei den Nachbarvereinen TuS Mechernich 1897 e.V. und FC Concordia Weyer 1926 e.V. ähnliche Probleme gab, nahm man im Sommer 2010 die Gespräche auf. Was vor Jahren noch unvorstellbar war, wurde dann zur Spielzeit 2010/2011 besiegelt, nämlich eine gemeinsame Spielgemeinschaft (SG) Mechernich/Feytal/Weyer für den Spielbetrieb zu melden.
Mit mehreren Mannschaften in allen Altersklassen sollte es in den folgenden Jahren eine gemeinsame Sache werden. Die Kräfte wurden gebündelt und die Kinder fühlten sich von Anfang an wohl, denn aus Gegen- wurden plötzlich Mitspieler und es wurden bzw. werden auch schöne Freundschaften daraus. Bis zum heutigen Tage ist die TuS Mechernich federführend, doch erfährt die SG aus allen drei Vereinen viel Zuspruch und Unterstützung. Nicht selten, dass es samstags auf dem Rasenplatz in Weyer mit vier Spielen hintereinander ziemlich voll ist. Die Voraussetzungen mit einem Rasen- und zwei Tennenplätzen sind vorhanden, doch merkt man auch nach sechs Jahre Spielgemeinschaft, dass es ein stetiger Kampf ist, den Kindern gute infrastrukturelle Voraussetzungen zu schaffen. Der Wandel in unserer Gesellschaft ist immer noch nicht vollzogen, denn die Fußballspieler von früher gibt es leider nicht mehr. Je älter die Kinder werden, desto weniger Interesse haben sie am Fußball. Mannschaften zerbrechen und im Umland gibt es immer größere Spielgemeinschaften und das ist bedenklich.
Die Spielgemeinschaft Mechernich/Feytal/Weyer heute, mit ihren 160 Kindern und Jugendlichen, ist zwar nach wie vor auf Kreisebene gut vertreten, doch es gibt auch jetzt wieder Lücken in den einzelnen Jahrgängen. Was im unteren Bereich bei den Bambinis, der F- und E-Jugend noch richtig vielversprechend aussieht, wird spätestens nach dem Übergang zur D-Jugend eine Mammutaufgabe für Trainer und Vereinsvorstände. Man steht quasi wieder an der Stelle, wo man 2010/2011 schon einmal war und die Zeit wird zeigen, was passiert.
Das man seitens der drei Vereine alles dafür tut um den Kindern Spaß und Freude zu vermitteln, aber auch die fußballerische Ausbildung voranzutreiben ist zweifelsfrei. Viele ehrenamtliche Kräfte sind mit dem Herzen dabei und ermöglichen den Kindern ihr Hobby auszuüben. Die Kinder erhalten zum Beispiel alle zwei Jahre, einen kleinen Eigenanteil inbegriffen, einen neuen Trainingsanzug, welcher unter anderem durch das große Jugendfußballturnier mitfinanziert wird. Das Turnier, welches immer im Januar in der Mechernicher Dreifachturnhalle stattfindet, zählt zu einem der größten im Kreisgebiet, denn bis zu 60 Mannschaften nehmen jährlich in verschiedenen Altersklassen daran teil.
Die Spielgemeinschaft Mechernich/Feytal/Weyer steht insgesamt gesehen sehr solide da und hat in den letzten Jahren ein gesundes Fundament geschaffen. Das sportliche Konzept sieht in den nächsten Jahren Veränderungen vor, sodass aus dem Breitensportbereich ausgebrochen und den Kinder und Jugendlichen der Leistungsgedanke vermittelt werden soll. Für den TSV Feytal gilt es dies mitzutragen und auch weiterhin ein vorbildlicher Partner zum Wohle der Kinder und Jugendlichen zu sein, damit der Volkssport Nummer eins auch weiterhin in Eiserfey und Umgebung Bestand hat.
Quelle:
Gastautor Rocco Bartsch