Johann W. Mießeler
Wie im Mai 1903 im Unterhaltungsblatt und Anzeiger Kreis Schleiden und Umgegend berichtet wird, befindet sich eine Ortsgruppe „Feytal“ in Gründung, die Säuberungsarbeiten an und um die Kakushöhle herum durchführt. Bei der Herbstversammlung des Eifelvereins im September 1903 in Münstereifel wird die Neugründung der Ortsgruppe bekannt gegeben.
Dieser Verein hat uns ein weiteres, weniger gut erhaltenes, Dokument aus der wilhelminischen Zeit hinterlassen. Im Juli 1907 wird nachfolgendes berichtet. Die hiesige Ortsgruppe des Eifelvereins „Feytal“ hatte beschlossen, aus Anlass des Besuches unseres Kronprinzen im Jahre 1902 in hiesiger Gemeinde, sowie des Besuches seiner Majestät unseres Kaisers in der Eifel im vorigen Jahre, aus Zeichen der Liebe und Treue der Eifeler Bürger zu Kaiser und Reich, der Nachwelt ein bleibendes Andenken zu erhalten. Zu dem Zwecke ließ die Ortsgruppe durch den Bildhauer A. Degen aus Köln eine Kaiserbüste anfertigen. Die 2,15 Meter hohe, aus Brohltaler Stein gefertigte Büste zeigt den Kaiser in Garde du Corps-Uniform.
Eigens war durch Eiserfeyer Bergleute ein Weg an den Felsen vorbei und zusätzlich ein geräumiger Festplatz geschaffen worden, um das ca. 35 Zentner schwere Stück zu seinem Aufstellplatz transportieren zu können. Unter Mithilfe und persönlicher Leitung vom Eisengießereibesitzer Peter Girards, der Mitglied der Ortsgruppe war und das erforderliche Equipment zur Verfügung stellte, wurde die Büste auf etwa 10 Meter Höhe auf seinen Bestimmungsplatz im Felsen gebracht. Die Enthüllungsfeier fand am Sonntag, dem 28. Juli 1907 statt. Wie weiter berichtet wird, fand ein riesiges Fest unter Mitwirkung vieler Vereine und Gäste, wie es selten im Feytal zu sehen ist, mit einem Parademarsch der anwesenden Kriegervereine und einem anschließenden Konzert und Festball seinen Höhepunkt. Während und nach der Enthüllung wurde ein sogenanntes Kriegsbombardement abgebrannt, das in den entfernten Talschluchten und Berghängen einen kräftigen Widerhall hervorrief. Die Höhle wurde durch bengalische Beleuchtung in Szene gesetzt.
Leider litt das Denkmal im Laufe der Zeit unter Chaoten, die insbesondere den Kopf mit Steinen so weit verunstalteten, dass im November 1920 der Kreistag nach einer Ortsbesichtigung beschloss, die Büste hinzulegen um weitere Zerstörungen zu vermeiden. Nach Feststellung der Eigentumsverhältnisse erhält die Eifelvereinsortgruppe Feytal 1921 aus der Kreiskasse 200 Mark Zuschuss, um diese Arbeiten zu übernehmen. Später musste die Büste den ursprünglichen Platz aufgrund von Sanierungsarbeiten an den Felsen räumen und steht als Torso heute neben dem Kiosk an der Kakushöhle.