Holzkohle – ein wichtiger Bestandteil

Schon in vorgeschichtlicher Zeit hatte man erkannt, dass einfaches Brennholz für die Eisenverhüttung nicht besonders geeignet war. Die Eifeler Hüttenwerke bedienten sich seit frühester Zeit der heimischen Holzkohle, die, wie es zunächst schien, in hinreichender Menge zur Verfügung stand. Vor allem Rot- und Hainbuchen wurden im Wald auf freien Plätzen in den Meilern, den sogenannten Kohlhaufen, für die Hochöfen vorbereitet.

Für die Herstellung von 3 kg Holzkohle wurden fast 10 kg Naturholz benötigt. „Holzkohle bringt einen 3 – 4mal so großen Effekt hervor als Koks aus gemischten Kohlen“ 4). Aber Koks war in der Eifel aufgrund der langen Transportwege nicht verfügbar.

100 Pfund [44,6 kg] geläutertes Roheisen erfordern durchschnittlich
– an Eisenerz                                                                                     5 Kubikfuß [0,14 m³]
– an Holzkohlen                                                                               15 1/8 Kubikfuß [0,42 m³]
Und 100 Kubikfuß [2,83 m³] Eisenerz [~ 35-40 % ] liefern durchschnittlich 2000 Pfund [892 kg ] geläutertes Roheisen oder Weißeisen. 1)

Dieser Holzbedarf führte zu erheblichen Schäden am Bestand, weil oft rücksichtslos ganze Wälder gefällt wurden. In einer Kurtrierer Denkschrift von 1772 heißt es, dass „in den Waldungen gehaustet worden, als wan das Holtz wie Salatt im Garten wachsen täte“. 2)


Das Fehlen genügender Holzkohle führte zu einer Verteuerung und damit zu steigenden Herstellungskosten für Eisen. Dies hatte Auswirkungen auf die Rentabilität der Hüttenwerke.

Noch heute gebräuchliche Flurnamen deuten auf die Örtlichkeit hin, wo die Kohlemeiler gebrannt haben. Oben im „Kiebusch“, östlich von Eiserfey, war die „Kohldell“. Der Taleinschnitt nach Eiserfey runter heißt heute noch „Kohlldell“. Dieser Taleinschnitt fällt sehr steil zur Talsohle des Veytals ab, war daher für die Tragtiere (Esel), die den Abtransport der Kohle bzw. den Antransport des Holzes besorgten, zu steil. Der südlich des „Kohldell“ gelegene Taleinschnitt „Eselsdell“ ist weniger steil und mündet auf der Höhenlinie in die „Kohldell“ ein. Dieser heißt heute noch „Öselsdell“ (Eseltal). Es ist also schlüssig, dass sich der An- und Abtransport durch die „Öselsdell“ vollzog. 3)

Quellen:
  • 1) Archiv für Bergbau und Hüttenwesen, 1823, Bd 7, Oberbergrath Fulda, Bonn; Darstellung des Hohenofen- und Frischfeuer-Betriebes auf den Eisenwerken des Schleidener Thals in der Eiffel, hier Eisenwerke Eiserfey
  • 2) Peter Neu, „Eisenindustrie in der Eifel“, 1988
  • 3) Eiserfey, Chronik 1125 Jahre 1992
  • 4) Archiv für Bergbau und Hüttenwesen, 1826, Bd 11, Über das Verhältnis des Verbrauchs an Koks und an Holzkohle bei der Erzeugung von Roheisen